F R A U E N H I L F E ??? !!!
Es gibt noch immer böse Zungen, die behaupten: Frauenhilfe – ist ein Kaffeeklatsch für Leute die sonst nichts zu tun haben. Seit vielen Jahren wird die FH verspottet und belächelt. Dabei ist sie eine der tragenden Säulen in einer Gemeinde.
Es ist nicht einfach, in ein paar Sätzen zu sagen, was Frauenhilfe (FH) eigentlich alles umfasst. Meist macht man sich ein falsches Bild von der Gruppe, die sich monatlich trifft um Bibel zu lesen oder zu studieren, zu singen, zu beten sich über Themen zu informieren und auch Reisen unternimmt. Natürlich hat sich in der Frauenhilfe seit ihrer Gründung im Jahre 1906 vieles geändert, aber noch immer spielt sie eine wichtige Rolle im Leben einer Gemeinde.
Frauenhilfe entstand in Preußen gegen Ende des 19. Jahrhunderts, um das Elend in den Arbeiterfamilien, welches durch die wachsende Industrialisierung hervorgerufen wurde zu lindern. Schirmherrin war die Kaiserin Auguste Viktoria.
Bei uns in Brügge wurde im Jahre 1910 die FH durch den damaligen Pfarrer Knappmann aus der Taufe gehoben. Schon im Gründungsjahr trugen sich 146 Frauen als Mitglieder ein. Durch die großen Entfernungen innerhalb der Gemeinde, gab es drei Gruppen, Brügge, Lösenbach und Othlinghausen. Die Leitung übernahm Schwester Anna Vollmer.
Es wurden „Liebesgaben“ an Bedürftige verpackt und verschickt. Strümpfe und Schals wurden liebevoll für die Front gestrickt, Holz und Brennmaterial für Notleidende beschafft, Mütter entlastet, in dem man Kinder sammelte und beaufsichtigte, es wurden Kranke besucht und versorgt. Das ganze gelang aber nur, weil der Leiterin ehrenamtliche Bezirksfrauen zur Seite standen, die immer zur Stelle waren, wo es galt zu helfen und zu trösten.
Nachdem in Lösenbach in den 1960’er Jahren ein eigener Pfarrbezirk entstand und viele neue Mitglieder hinzukamen, wurde die FH dort selbständig und bekam eine eigene Leitung. Die Frauen aus Othlinghausen gehörten dazu.
Beide Frauenhilfen (Brügge & Lösenbach) sind aber bis heute eng miteinander verbunden. Nach der Auflösung 2019 in Lösenbach kommt es weiterhin 2x im Jahr zu Begegnungen unter den Frauen.
Ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis besteht auch mit den Frauen der katholischen Kirchengemeinde “St.Paulus” in Brügge Der jährliche Weltgebetstag der Frauen und auch der Jahresausflug werden gerne miteinander verbracht.
Bis heute hat unsere Frauenhilfe Brügge nichts von ihrer Aktivität verloren. Ca. 40 – 45 Frauen mittleren Alters trafen sich bis zum Beginn der Covid-19-Pandemie (2020) regelmäßig im Gemeindehaus an der Halverstraße (Aktuell ist es noch nicht wieder möglich).
Wichtig ist weiterhin die Gemeinschaft als Christinnen, um über aktuelle Themen nachzudenken, natürlich darf dabei die Tasse Kaffee nicht fehlen. Gerne werden immer wieder auch Gäste eingeladen. Besonders die Mission liegt uns am Herzen und gerne sind die Frauen bereit für bestimmte Zwecke die Kollekte zusammen zu legen. Hier haben wir die Babuschkas in Russland versorgt, die keine eigenen sozialen Leistungen haben, die Frauengruppe im YMCA Ghana, Westafrika, die Strick-Frauen in den Slums von Arequipa uvm..
Jedoch der Mittelpunkt unserer Zusammenkünfte ist und bleibt Gottes Wort. An ihm ist unser Leben ausgerichtet, damals wie heute.
Auch wenn manches z.Zt. nicht glatt geht, glauben wir fest daran, dass Gott uns weiterhin führen wird, damit die Frauenhilfe auch in Zukunft ein Segen sein kann.
Der Wahlspruch der Frauenhilfe lautet:
“Das will ich mir schreiben in Herz und Sinn, dass ich nicht allein auf der Erde bin, dass ich die Liebe von der ich lebe, liebend an andere weitergebe.”
Ursula Cordt
(langjährige FH-Leiterin von Brügge; aktives Mitglied).