Gebet – Aktivismus

Gebet – Aktivismus
Denn auf die ratlose Frage, warum der Glaube trotz aller Anstrengungen ihn zu beleben, bei einer wachsenden Zahl von Christen ‘verdunstet‘, gibt es eine sehr schlichte Antwort, die vielleicht nicht die ganze Wahrheit über die Ursachen der großen Glaubenskrise der Gegenwart enthält, dafür aber einen Ausweg weist: Der Glaube ‘verdunstet’, wenn er nicht mehr in einer seinem Wesen gemäßer Weise ‘praktiziert’ wird. Mit ‘Praxis‘ sind hier nicht die vielfältigen Formen ‘sozialen Engagements’ gemeint, die seit alters her selbstverständlicher Ausdruck der christlichen Agape sind. So unerlässlich dieses Tun ‘nach außen’ ist, es wird äußerlich, als Flucht in den Aktivismus sogar zu einer subtilen Form der Akedia, des Überdrusses, wenn ihm kein Tun ‘nach innen’ mehr entspricht.
Das ‘innere Tun‘ par excellence ist das Gebet, in der ganzen Fülle der Bedeutung, den dieser Begriff in Schrift und Tradition auf sich vereint hat. ‘Sage mir, wie du betest, und ich sage dir, was du glaubst’ könnte man in Abwandlung eines bekannten Sprichwortes sagen. Im Gebet, bis hin zur Gebetspraxis, wird offenbar, worin das Wesen des Christseins besteht, wie der Gläubige zu Gott und zu seinem Nächsten steht. Überspitzt kann man sagen: Allein im Gebet ist der Christ wirklich er selbst.
Christus selbst ist dafür der beste Beweis. Denn wird sein Wesen, seine einzigartige Beziehung zu Gott, den er ‘meinen Vater’ nennt, nicht gerade in seinem Beten offenbar, so wie es die Synoptiker verhalten darstellen und Johannes dann in aller Deutlichkeit? Die Jünger haben dies jedenfalls so verstanden, und als sie ihn baten: ‘Herr, lehre uns beten!’ hat ihnen Jesus das Vaterunser übergeben. Noch ehe es ein Credo als Summe des christlichen Glaubens gab, fasste dieser schlichte Text das Wesen des Christseins gerade in die Form des Gebetes zusammen, jenes neue Verhältnis zwischen Gott und Mensch nämlich, dass der Mensch gewordene eingeborene Sohn Gottes in seiner eigenen Person geschaffen hat. Dies ist gewiss kein Zufall.
aus dem ganz wunderbaren Buch: “Irdene Gefäße” von Gabriel Bunge
ISBN: 978-3-87071-348-5
Radikale Nachfolge – Teil2
Was kann einen Menschen zu solch radikaler Nachfolge bewegen? Diese Frage bricht auf an den Lebensgeschichten eines Maurice Reuben und Rees Howells, von Franziskus und Antonius und bei den Jüngern, die auf den Ruf Jesu hin alles stehen ließen und Jesus folgten. Halten wir uns für eine Antwort zunächst an den ausführlichen Text über Reuben: Den Anfang bildete nicht eine radikale Aufforderung, sondern eine Erfahrung von göttlicher Fülle.
Radikale Nachfolge
Jesus hat Menschen in seine Nachfolge gerufen, und dieser Ruf war radikal. Von den Aposteln wird berichtet, dass sie auf Jesu Ruf hin alles stehen ließen und ohne Besitz und Familie mit ihm umherzogen.
Gottvertrauen: Die vergessene Kunst, die wir ganz neu lernen müssen
Der Inhalt dieses Artikels mag auf den ersten Blick banal auf Dich wirken. Aber ich möchte Dich bitten: Klicke nicht einfach weg. Denn tatsächlich glaube ich: Das Thema dieses Artikels sollte gerade jetzt ganz oben auf unserer Agenda stehen.